Kaum war meine Tochter auf der Welt, kamen all diese selig lächelnden „Tanten“ und streichelten der Kleinen über ihre Backen mit einem „hach, genieße es, sie wird sooo schnell gross,“ während ich leise vor mich hin seufzte: „Wäre sie doch schon 18!“ weil ich mir zwischen all den kurzen Nächten und langen Tagen nicht einen Moment vorstellen konnte, dass die Zeit auch nur annähernd bis dahin vergehen wird. Heute ist sie neun, fast zehn Jahre alt und ja, die „Tanten“ hatten natürlich Recht, die Geburtstage fingen irgendwann an zu rasen, erst Krippe, dann Kindergarten, jetzt Grundschule und nächstes Jahr? Gymnasium und dann 18! Die magische Zahl steht irgendwie schon vor unserer Haustür und winkt mir ziemlich frech zu. Und was wird meine „Kleine“ dann tun? Mit ihren voraussichtlich mindestens 1,80 m in ihr Auto steigen, sich umdrehen, mich dann mit einer eindeutigen Handbewegung nach drinnen dirigieren und dabei mit verdrehten Augen rufen: „Mama, Du bist soooo peinlich!“ Und was werde ich tun? Mir diesen kleinen schwarzen Wuschelkopf zurückwünschen, wie er selig vor sich hin brummelte, anstatt über zartroséfarbene Glitzerhandys zu diskutieren. Ja, ich gebe es zu, ich würde gerne alles ganz genau und in Zeitlupe nochmals erleben, weil das Leben so schnell vorbeifliegt und wir es leider nicht festhalten können. Das einzige, was wir können, sind diese kleinen Momente ganz bewusst geniessen und sie für immer in unserem Herzen verankern, um sie dann in einem so herrlich sentimentalen Moment mit einem „weisst Du noch?“ gemeinsam herauszukramen und uns mit einem Lächeln ganz langsam und ganz lange daran zu erinnern. Liebe im Zeitlupenglück.